Lege deine Regeln fest!
Liebe Skat-Freunde,
In diesem Beitrag werden wir euch unsere Sonderregeln für Skat vorstellen. Dabei möchten wir euch motivieren, auch mal etwas anderes, Ungewohntes auszuprobieren. Daher hier eine kleine Zusammenstellung.
Turnier-Wertung
Diese Regel wird auch als erweitertes Seeger-System bezeichnet. Bist du Solospieler, erhältst du bei Sieg den Spielwert und 50 Punkte gutgeschrieben. Solltest du jedoch verlieren, bekommst du den doppelten Spielwert und die besagten 50 Punkte abgezogen. Die Gegenspieler erhalten in dem Fall jeweils 40 Punkte. Durch diese Regelung werden Spieler für gutes Gegenspiel belohnt und die unterschiedliche Bewertung der verschiedenen Spieltypen wird etwas beschränkt, was das Spiel insgesamt ausgeglichener macht. Ihr wollt eine fairere Punktevergabe? Schaltet auf Turnier-Wertung.
Bockrunde
Sollten beide Parteien die gleiche Anzahl an Augen haben, oder der Alleinspieler nach angesagtem „Re“ verlieren, so werden alle Ergebnisse für 3 Runden verdoppelt. Bei mehrmaligen Auftreten potenzieren sich die Ergebnisse dementsprechend. Bockrunde eignet sich also gut, um die Punkte in die Höhe zu treiben. Enden deine Spiele häufig mit gleicher Augenzahl oder hast du oft einen Mitspieler der mit „Re“-Ansage verliert, dann solltest du diese Regel unbedingt probieren.
Ramsch
Man kennt das ja: Selber hat man Karten, mit denen man nicht reizen würde. Komischerweise geht es den Anderen genauso. Möchte keiner der Spieler reizen, so wird geramscht. Dabei solltest du tunlichst darauf achten, KEINE Stiche zu machen, denn der Spieler mit den meisten Augen bekommt diese am Ende von seinem Punktestand abgezogen. Eine Ausnahme: Wenn ein Spieler alle Stiche macht, bekommt er 120 Punkte gutgeschrieben. Diese Regel eignet sich besonders, um defensive Spieler zum Handeln zu zwingen. Wer mit einem guten Blatt nicht reizen möchte oder kann, hat im Ramsch schlechte Karten. Vielleicht möchtest du auch einfach mal ein gutes Blatt durch den Ramsch bringen und die 120 Punkte kassieren? Probieren geht über Studieren. Wir ramschen gerne!
Schieberamsch
Beim Schieberamsch wird ganz ähnlich dem Ramsch gespielt, nur kommt der Skat noch mit ins Spiel. Reihum wird jedem Mitspieler der Skat angeboten. Entweder er schiebt oder er nimmt den Skat auf und tauscht die Karten. Dabei erhöht sich pro Schieben der Multiplikator für das Spiel um Eins. Beachte aber: Es ist verboten, Buben zu drücken! Hier kann es zu sehr positiven oder sehr negativen Überraschungen kommen.
Jungfrau
Bist du dir sicher, dass du den Ramsch mit keinem Stich gewinnen wirst, dann sagst du Jungfrau an. Kommst du damit durch, wird sich der Spiel-Multiplikator um 1 erhöhen. Solltest du jedoch auch nur einen Stich gewinnen, wirst du eine ungewohnt große, rote Zahl zu Gesicht bekommen, nämlich: -120 Punkte. Überleg‘ es dir gut. Wie immer gilt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Nur Buben sind Spitzen
Wie der Name schon sagt: Asse, Zehnen usw. zählen nicht als Spitzen. Folglich kann man maximal mit bzw. ohne Vier spielen. Der Vorteil ist, dass der Spitzenfaktor klein bleibt. Es kommt zu einer geringeren Faktoren-Varianz. Die Punkte der jeweiligen Spiele sind konstanter und dadurch kommt es seltener vor, dass ein „Glückshase“ durch ein Spiel sehr viele Punkte bekommt. Man muss also über mehrere Spiele hinweg ein gutes Ergebnis abliefern, statt lediglich einmal ganz viele Punkte zu holen.
Patrouillen
Sagst du eine Patrouille an, so musst du den letzten Stich mit dem niedrigsten Trumpf gewinnen. Mit zwei Patrouillen musst du zusätzlich den Vorletzten mit dem zweitniedrigsten Trumpf holen usw. Es erhöht sich der Multiplikator jeweils um Eins. Für Skat-Profis genau das Richtige, um das eigene Können zu messen.
Kontra/Re
Sind deine Gegenspieler der Meinung, sie würden die Runde gewinnen, so können sie „Kontra“ rufen. Die Punkte werden daraufhin am Ende der Runde verdoppelt. Solltest du jedoch der Meinung sein, das Spiel gehöre dir, so kannst du „Re“ ansagen. Daraufhin werden die Punkte nochmal verdoppelt, also zusammen vervierfacht. Beachte: Hand wird nicht bestraft. Das ist eine sehr verbreitete Variante, da sie bis Mitte der 90er Jahre offizieller Bestandteil der Internationalen Skat-Ordnung war.
Hirsch
Das ist was für ganz Mutige. Sollte der Spieler schon „Re“ angesagt haben, so können die Gegenspieler nochmal mit Hirsch erwidern. Das erhöht den Multiplikator auf satte Acht. Diese Regel wird auch sehr häufig gespielt. Du solltest dir als Gegenspieler dann aber sehr sicher sein.
Hand wird nicht bestraft
Sollte ein Handspiel verloren gehen, so wird nur der einfache Wert abgezogen und nicht, wie sonst üblich, der Doppelte. Dadurch kann man sich ruhig mal in ein Handspiel wagen, ohne gleich drakonische Strafen befürchten zu müssen. Bist du mit deinen Spielkünsten noch nicht da, wo du gerne wärst und möchtest das Handspiel vermehrt üben, dann sollte diese Regel nicht fehlen.
Sächsische Spitze
Sagst du die Sächsische Spitze an, so gelten zum einen nur die Buben als Trumpf und zum anderen wird die Reihenfolge der Karten umgedreht. Der Karo-Bube ist dann der höchste Trumpf und die Sieben die höchste Karte der Fehlfarben. Die Augen aller Karten bleiben jedoch gleich. Der Grundwert des Spiels beträgt 20. Selbst erfahrene Skat-Spieler können da schon mal ins Schwitzen kommen. Einen kühlen Kopf sollte man behalten und nie die Konzentration fallen lassen.
Wir hoffen diese kleine Zusammenfassung animiert euch dazu, mal etwas Anderes auszuprobieren. Uns würde interessieren, welche dieser Regeln zu euren Lieblingen gehören. Spielt ihr eine bestimmte Regel oder sogar einen bestimmten Regelsatz sehr gerne, oder ist das Gegenteil der Fall? Schreibt uns einen Kommentar!
Wer dazu keine Lust hat, der sollte sich schnell hinter die Karten setzen und loslegen! Hier geht’s zum Spiel:
Viel Spaß und Gut Blatt!
Euer Skat-Palast Team